Wirtschaftsbarometer: Coronavirus schafft Unsicherheit


16.06.20 - Im Frühling 2020 hat AM Suisse wieder den «Wirtschaftsbarometer» durchgeführt.



Die halbjährliche Online-Umfrage misst bei den Mitgliedern den Puls betreffend der wirtschaftlichen Lage der Branchen Metallbau, Landtechnik und Hufschmiede.

Aufgrund der Coronakrise wurden diesmal zusätzliche Fragen zu den Themen Kurzarbeit, Entlassungen und Auswirkungen der Krise gestellt. Die Mehrheit der Betriebe hat diese herausfordernde Situation dank den vorhandenen Auftragsbeständen gut gemeistert. Die Aussichten sind jedoch sehr unsicher und hängen davon ab, wie lange und in welchem Ausmass die Coronakrise sowohl die Weltwirtschaft als auch den Binnenmarkt beeinflussen wird.

Metaltec Suisse
In allen Sprachregionen mussten die an der Umfrage teilgenommenen Unternehmen der Metallbaubranche in den vergangenen Wochen kaum Personal entlassen. In der Deutschschweiz meldeten deutlich weniger Betriebe Kurzarbeit an (17 Prozent) als in der französischsprachigen Schweiz (73 Prozent). 

Eine Mehrheit der Umfrageteilnehmer verzeichnete im Vergleich mit dem Halbjahr 2019 zufriedenstellende bis gute Umsätze und Erträge. Die Stimmung ist jedoch mit dem Lockdown Mitte März 2020 abrupt gekippt. Die Erwartungen für das Jahr 2020 sind gedämpft worden. Die Umfrageteilnehmer erwarten keine Verbesserung, sondern einen Rückgang, was Verkauf, Umsatz und die Geschäftsentwicklung betrifft. Die Auftragsbestände reichen zurzeit 1 bis 2 Monate. 

Der Personalbestand blieb gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 mehrheitlich konstant. Rund 43 Prozent der Teilnehmenden gaben an, über zu wenig Fachpersonal zu verfügen. Die Metallbaubranche bietet viele offene Lehrstellen, die nicht immer besetzt werden können. Dies kann in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit, in welcher Firmen tendenziell weniger Lehrstellen anbieten, eine Chance sein. Lehrbetriebe, die bis anhin ausgebildet haben, sollten das im Interesse der Branche und der Jugendlichen auch in Zukunft tun. Die Lernenden von heute sind die gut ausgebildeten Fachkräfte von morgen.

Agrotec Suisse
Keiner der an der Umfrage teilnehmenden Landtechnik-Betriebe musste Personal entlassen. In der Deutschschweiz meldeten rund 22 Prozent Kurzarbeit an, in der Romandie sind es 50 Prozent. 

Die meisten Umfrageteilnehmer sind mit dem wirtschaftlichen Verlauf im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2019 zufrieden betreffend Umsatz in der Werkstatt sowie Umsatz und Ertrag aus dem Verkauf. Für die kommenden Monate erwarten die Teilnehmenden eine Stagnation der Entwicklung oder gar einen leichten Rückgang.

Der Personalbestand hat sich gemäss den Umfrageergebnissen gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. 39 Prozent der Teilnehmenden gaben an, über zu wenig Fachpersonal zu verfügen. Die Landtechnik-Betriebe bieten genügend Lehrstellen in den Berufen Motorgeräte-, Baumaschinen- und Landmaschinenmechaniker/in und können diese gut besetzen. Das ist auch in der Zukunft wichtig. In den Berufsnachwuchs zu investieren heisst, in die Branche zu investieren.

Farriertec Suisse
Von den teilnehmenden Hufschmiede-Betrieben mussten fast keine Betriebe Kurzarbeit anmelden und es gab keine Entlassungen. Die Branche verfügt über ausreichend Fachpersonal. Die Umfrageteilnehmer sind mit ihrem Umsatz und Ertrag zufrieden verglichen mit dem Vorjahr. Es wird in den nächsten Monaten kein wesentlicher Rückgang erwartet.

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