17.04.19 - Am 15. März 2019 trafen sich die Präsidenten der regionalen Fachverbände zur jährlichen Tagung in Weinfelden.
Am 15. März 2019 trafen sich die Präsidenten der regionalen Fachverbände zur jährlichen Tagung in Weinfelden. Im Zentrum stand ein Workshop mit dem Ziel, mögliche Strukturen für eine gesunde, stabilisierende Weiterentwicklung der beiden Fachverbände innerhalb des AM Suisse zu finden. Am Nachmittag ging es um den gegenseitigen Informations- und Gedankenaustausch.
Artho Marquart, Präsident des Fachverbands Metaltec Suisse, begrüsste die regionalen Fachpräsidenten, deren Begleiter, und die Gäste herzlich in Weinfelden. Speziell willkommen hiess er den neuen AM Suisse Zentralpräsidenten Peter Meier. Weiter bedankte er sich bei den Organisatoren, speziell bei Jörg Hochuli dem Präsidenten des Metaltec Thurgau.
Workshop
Begonnen wurde mit dem Workshop «Weiterentwicklung AM Suisse». Artho Marquart erläuterte den Ablauf und die Ziele des Workshops. Im Zentrum stehe die Weiterentwicklung des Verbandes mit der Schaffung von Strukturen, die zum einen eine gesunde Weiterentwicklung der beiden Fachverbände sicherstellen, zum anderen in schwierigen Zeiten stabilisierend wirken. Dem Zentralvorstand und den Vorständen war es wichtig, dass die Präsidenten ihre Erwartungen und Anliegen in einer offenen und ehrlichen Diskussion einbringen. Zusammen mit den Agrotec Suisse Fachpräsidenten bestehe die Möglichkeit, die Weichen gemeinsam, für eine erfolgreiche Zukunft des AM Suisse zu stellen.
Oliver Stark als Hauptmoderator des World-Cafés führte in den Workshop ein. Er schätzte die aktuelle Situation so ein, dass der Verband sich nach der DV in Freiburg in einem Krisen-Modus befunden habe und jetzt nach personellen, teilweise strukturellen Konsequenzen in einem Entwicklungs-Modus angelangt sei. Er rief dazu auf, gemeinsam nach vorne zu schauen und offen über die Strategie und Struktur zu diskutieren.
Der Workshop fand an vier Tischen statt und die Teilnehmer zirkulierten nach beendeter Diskussion zum nächsten Tisch. Die Ergebnisse der beiden Workshops von Metaltec Suisse und Agrotec Suisse werden anschliessend zusammengeführt, bereinigt und gewichtet. An der Delegiertenversammlung vom 14. Juni 2019 werden die Fachpräsidenten über das weitere Vorgehen informiert.
Gegenseitiger Informationsaustausch
Der Nachmittag stand ganz im Zentrum des gegenseitigen Informationsaustausches. Artho Marquart informierte über die erfreuliche, personelle Entwicklung der Geschäftsstelle sowie des Vorstands, die ihn sehr positiv stimmt. So habe sich Patrick Fus rasch in die Funktion des Leiters Metaltec Suisse eingearbeitet. Der Projektleiter Technik, Martin Theiler, ist seit dem 1. Dezember 2018 an Bord und befindet sich zurzeit in der Einarbeitungsphase. Der ehemalige Leiter Bildung, Siegfried Dauner, hat auf eigenen Wunsch die Funktion gewechselt und ist neu dem Bildungszentrum Aarberg unterstellt. Dabei kommt sein ganzes Fachwissen im BZA zum Tragen. Auch der Vorstand ist seit der Wahl von Roland von Allmen im letzten Herbst wieder vollständig und damit leistungsfähiger geworden.
Finanzen
Die Spartenrechnung des Fachverbandes Metaltec Suisse wurde von Finanz-Ressortleiterin Anita Tschopp vorgestellt. Metaltec Suisse blickt auf ein finanziell erfolgreiches Jahr 2018. Das Budget 2018 wurde bereits im ersten Halbjahr 2017 erarbeitet. Nebst dem umsichtigen Umgang mit den Finanzen, hatten auch die teilweise unbesetzten Stellen einen Einfluss auf das positive Ergebnis. Es wurde ein Jahresgewinn von 0,2 Mio. Franken erzielt. Im Anschluss an die Ausführungen der Finanzvorsteherin wurde die Spartenrechnung inklusive Kommentare an die Fachpräsidenten verteilt.
Ralph Köchli informierte zum Thema BZA-Kostenteiler. Zuerst erläuterte er einige allgemeine Aspekte, wie dass das BZA als eigene Sparte geführt wird. Das Arbeitsprogramm und das Budget werden durch den Verbandsrat bewilligt, somit ist die Sparte dem Zentralvorstand zugeordnet. Regelmässig finden Sitzungen der Berufsbildungs- und Schulkommission des AM Suisse statt.
An den Fachverbandsversammlungen im November 2015 wurde der Ersatz respektive die Erweiterung der Gebäude des BZA beschlossen. Die Versammlung des Fachverbandes Metaltec Suisse entschied, sich an der Stiftung mit 4,0 Mio. Franken zu beteiligen. Das BZA soll, analog der Landtechnikbranche, für die Bildung im Metallbau eine führende Schule werden. Der Aufbau von Angeboten benötigt einigen Initialaufwand. Diese Kosten trägt bisher die Sparte BZA; für die weitere Startphase muss eine Regelung gefunden werden. Im bewilligten Budget 2019 sind die nötigen Rückstellungen eingerechnet. Ralph Köchli schloss seine Ausführungen mit dem Leitsatz «Gemeinsam zur Stärke – mit Stärke zum Erfolg!». Dieses Motto wurde schon benutzt, als es darum ging, sich paritätisch an der Stiftung des Bildungszentrums zu beteiligen.
Bildungszentrum Aarberg
Ruprecht Menge, Präsident der Weiterbildungskommission, präsentierte die aktuellen Belegungszahlen des BZA durch den Metallbau – sowohl für die Theorieräume als auch für die Werkstatt, und berichtete über die Kurse, die aktuell im BZA angeboten werden. Er rief dazu auf, dass die Fachpräsidenten ihre Mitglieder animieren, sich für Ausbildungen anzumelden.
Projekte
Patrick Fus zeigte anhand eines Zeitstrahls und einer Tabelle den Planungs- und Budgetprozess des Fachverbandes auf. Der Prozess wurde anlässlich der Klausurtagung im Februar 2019 gestartet. Für die wichtigsten Projekte die 2020 anstehen, werden Ziele definiert, Massnahmen zur Erreichung dieser Ziele formuliert und anschliessend die Kosten ermittelt. An der Fachverbandsversammlung im Herbst 2019 wird das Budget zur Abstimmung kommen.
Wirtschaftskommission
Roland von Allmen erläuterte als neuer Präsident der Wirtschaftskommission die Neuausrichtung der Kommission. Neu definiert sie sich als Wirtschafts- und Kommunikationskommission. Sie befasst sich mit den Themen eKim, PREIS-e, Regietarife, Normgarantiescheine sowie Seminaren und Fachtagungen im Bereich Unternehmensführung. Neu dazu kommen werden die Nachwuchsförderung in der Arbeitsgruppe «Metall+du», die Berufsmeisterschaften in der Arbeitsgruppe SwissSkills/WorldSkills, Themen rund um die Digitalisierung, Information und Kommunikation sowie die Schnittstellenfunktion zu anderen Institutionen.
Berufsmeisterschaften
Patrick Fus informierte weiter über das Konzept der Berufsmeisterschaften für den Metallbau. Auf Basis der von den Fachpräsidenten abgesegneten Strategie wurde das Konzept angepasst. Ausschlaggebend war die Entscheidung der Organisation SwissSkills, dass die Berufsmeisterschaften in Bern aufgrund des grossen Erfolges 2018, nun alle zwei Jahre durchgeführt werden.
Als nächste Termine stehen die WorldSkills in Kazan (Russland) vom 22. bis 27. August 2019 sowie die SwissSkills 2020 Bern vom 9. bis 13. September 2020 an.
«Metall+du»
Patrick Fus berichtete über die Ziele und Fortschritte der Nachwuchsförderungskampagne «Metall+du». So arbeitet die Romandie neu aktiv in der Arbeitsgruppe mit und übernimmt eine Aktion, bei der alle Haushalte mit 13-jährigen Personen angeschrieben werden.
Brandschutznorm
Zur Umsetzung der Brandschutznormen beleuchtete Artho Marquart den aktuellen Stand der Arbeiten. Eine branchenübergreifende Wirtschaftsallianz von Verbänden, Institutionen und Firmen sorgt für den Erhalt einer Schweizer Prüf-, Zertifizierungs- und Inspektionsstelle im Brandschutz. Sie hat zum Ziel, am 9. April den Verein SIPIZ zu gründen. Die Gründung des Trägervereins SIPIZ (Schweizerisches Institut für Prüfung, Inspektion und Zertifizierung) öffnet einen Ausweg aus einer drohenden Sackgasse für baunahe Schweizer KMU. Diese sahen sich vor die Situation gestellt, dass es für ihre Produkte bald keine Feuerwiderstandsprüfungen im Inland mehr geben sollte und die Überwachung der Herstellerfirmen durch ausländische Organisationen übernommen würde. Die Anbieterin VKF ZIP AG, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF, zieht sich per Ende Juni 2019 aus diesem Geschäft zurück.
Der neugegründete Verein SIPIZ will nun ab Anfang Juli das gesamte Unternehmen VKF ZIP AG übernehmen und dessen Angebote einschliesslich der Zertifizierungs- und Inspektionstätigkeiten nahtlos weiterführen. Den wirtschaftlichen und unabhängigen Betrieb gewährleistet der branchenübergreifende Trägerverein.
Die gefundene Lösung stellt sicher, dass Wissen und Fähigkeiten für Brandversuche, aber auch für Zertifizierung und Inspektion am Werkplatz Schweiz erhalten bleiben und ein vom Ausland unabhängiges Angebot gewährleistet ist. Die breite Mitträgerschaft über Branchengrenzen hinweg ist ein Novum und wird längerfristig Stabilität schaffen.
Artho Marquart informierte weiter über den aktuellen Stand zur Umsetzung der Normen EN 16034 Brandschutztüren. Die Koexistenzphase läuft am 1. November 2019 für die Brandschutz-Aussentüren aus. Bis zu diesem Zeitpunkt muss der Verband eine Lösung bereitstellen, die dem Metallbauer in der Schweiz helfen soll, Türen und Fenster nach dem neuen System in Verkehr zu bringen. Ziel ist es, den Zertifizierungs- und Überwachungsprozess so aufzuarbeiten, dass der Metallbauer analog dem heutigen Metaltec Suisse-System, eine einfache, auf die Schweiz ausgerichtete Verbandslösung zur Verfügung gestellt bekommt.