23.03.17 - Am 17. März 2017 trafen sich die Präsidenten der Regionalen Fachverbände zur jährlichen Tagung in Fribourg. Im Zentrum standen neben dem Informationsaustausch vor allem die Workshops.
Artho Marquart, Präsident Metaltec Suisse, begrüsste die Teilnehmenden herzlich zur Fachpräsidententagung. Als Ziel erklärte er den Informationsaustausch und dass sich die Fachpräsidenten als erweitertes Führungsorgan verstehen.
EN 1090
Über den Stand der Dinge betreffend EN 1090 informierte Corsin Roffler, Präsident der Technischen Kommission Metaltec Suisse. Er zeigte auf, dass auch beim Wegfallen der Zertifizierungspflicht bei Geländern und Treppen ohne tragende Funktion der Unternehmer zur Aufrechterhaltung einer Qualitätssicherung verpflichtet ist und das Personal entsprechend geschult sein muss. Metaltec Suisse wird weiterhin Zertifizierungsvorbereitungskurse anbieten, Baubehörden zusammen mit dem BBL über den Stand der Gesetzgebung informieren sowie Mitglieder unterstützen und informieren. Metaltec Suisse ist der Auffassung, dass sich der Aufwand für das Einführen und Aufrechterhalten eines Qualitätsmanagementsystems im vertretbaren Rahmen hält. Die Qualitätssicherung gepaart mit der stetigen Aus- und Weiterbildung lassen die Betriebe gestärkt am Markt auftreten. Metaltec Suisse empfiehlt weiterhin sich in den entsprechenden Normen zertifizieren zu lassen.
Gefährliche Arbeiten unter 16 Jahren
Siegfried Dauner, Leiter Berufsbildung Metaltec Suisse, informierte über den Anhang 2 zum Bildungsplan, der die begleitenden Massnahmen zum Jugendschutz definiert. Mit der Änderung der Jugendarbeitsschutzverordnung wurde beschlossen, das Mindestalter für gefährliche Arbeiten in der Grundbildung von 16 auf 15 Jahre zu senken. Die revidierte Verordnung sieht vor, dass die Organisationen der Arbeitswelt (OdA) bei Berufen mit gefährlichen Arbeiten im Anhang zu ihren Bildungsplänen begleitende Massnahmen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes definieren. Für die Berufe von Metaltec Suisse soll der Anhang 2 ab Mai 2017 in allen Sprachregionen eingeführt werden. Zudem plant der Metaltec Suisse Refresherkurse für Berufsbildner mit den Themen Jugendarbeitsschutz und der Aufnahme von Inputs für die Revision der Grundbildung.
Wirtschaftskommission
Wirtschaftskommissionspräsident Mathias Hächler stellte die Angebote der WIKO vor, wie beispielsweise die elektronische Kalkulationshilfe eKiM oder Normgarantiescheine sowie die anstehenden Seminare.
Er informierte, dass die elektronische Kalkulationshilfe eKiM den Kalkulationshilfe-Ordner vollumfänglich ersetzt, und dieser nicht mehr gepflegt wird. Vorteil des Online-Tools ist, dass Unternehmer jederzeit und überall in der Lage sind, auf die Kostenanfragen ihrer Kunden zu reagieren. Um die Handhabung der Plattform möglichst bedienerfreundlich zu gestalten, wurde sie ähnlich einem Onlineshop aufgebaut. Zudem muss nicht für jeden Mitarbeiter ein eigener Ordner bestellt werden, sondern es lassen sich beliebig viele Angestellte als Benutzer erfassen, die ebenfalls vom Zugriff profitieren.
Montagekurse
Thomas Zimmermann, Leiter Metaltec Suisse, erläuterte warum die neue Kursreihe für Monteure ins Leben gerufen wurde. Zum einen bestanden bis anhin keine Schulungsmöglichkeiten für Monteure, zum anderen sind diese fachlich sicher top, werden aber über den Umgang mit Kunden oft nicht geschult. In den neuen Montagekursen liegt der Fokus beim Auftreten des Monteurs und der Kommunikation mit Kunden. Am 4. Mai, 24. August, 12. Oktober und 16. November werden weitere Kurse stattfinden.
Austausch in den Workshops
Im zweiten Teil tauschten sich die Fachpräsidenten in drei Gruppen aus. Zu den Themen gehörten Digitalisierung, Nachwuchswerbung und die Revision der höheren Berufsbildung.
Beim Gedankenaustausch rund um die Digitalisierung war man sich einig, dass diese in den einzelnen Unternehmen unterschiedlich weit fortgeschritten ist. Jedoch alle Bereiche betroffen werden oder sind. Es zeigte sich, dass die Aus- und Weiterbildung des Personal wichtig ist und eine Entwicklung der Geschäftsmodelle in verschiedene Richtungen gut vorstellbar ist.
Gleichermassen in die Zukunft schauten die Teilnehmer beim Thema Nachwuchswerbung, wobei die Kampagne «Metall und du» im Zentrum stand. So wurde über Social Media diskutiert und die Anliegen der Romandie besprochen.
Zur Revision der höheren Berufsbildung gaben die Teilnehmer Anstösse was zukünftige BP- und HFP-Abgänger können sollten, und wie das QV in Zukunft aussehen sollte. Mit auf den Weg bekamen die Teilnehmer Arbeitspapiere für Inputs zur Revision, die sie im Laufe eines Monats noch ergänzen können.