Schweisserprüfungen in Bildungszentren


28.11.16 - «Einen Schritt vorwärts beim Schweissen»



Schweisserprüfungen sollen zukünftig in der Ausbildung abgedeckt werden können. Dies wertet zum einen die Berufsausbildung stark auf. Zum anderen werden die Betriebe mit EN-1090-fähigem Personal gestärkt. Im Interview erläutert Siegfried Dauner, Leiter Berufsbildung Metaltec Suisse, was die bisherigen Arbeiten und Herausforderungen waren sowie den aktuellen Stand.

Was waren bis jetzt die Arbeiten und Schritte zur Einführung der Schweisserprüfungen in Bildungszentren?
Die üK-Fachlehrer erhielten im Frühling erste Informationen und eine Fachschulung über Normen. Um eine sehr saubere und ordentliche Abwicklung sicherzustellen, wurden sie ausserdem zum Visual-Testing-Prüfer durch den SVS weitergebildet. Diesen Oktober und November wurden sie auf VT 1 und 2 geprüft und alle haben bestanden. In der Weiterbildung VT 1 und 2 beschäftigten sich die üK-Fachleher intensiv mit den Aufgaben und Zielstellung der visuellen Prüfung, physikalischen Grundlagen, Normen für die Qualitätssicherung von Schweissnähten, Schweissnahtunregelmässigkeiten, der Durchführung der visuellen Prüfung an Schweissnähten, Betrachtungsbedingungen, Hilfsmitteln, Arbeiten mit Schweissnahtlehren, Geräten und Arbeitstechniken. Am 24. Januar findet nun noch ein halbtägiger Kurs zur Protokollierung statt. Die üK-Fachlehrer erhalten dort ihre Personenqualifikation durch den SVS. Danach dürfen sie im Namen des SVS als akkreditierte Prüfperson die Prüfprotokolle abnehmen.

Was waren die Herausforderungen für die Bildungszentren?
Eine Herausforderung bestand darin sich zuerst einmal mit der Vielfalt der verschiedenen Schweisserprüfungen auseinanderzusetzen. Zudem hatten sie die Legitimation zur Prüfungsabnahme zu erwerben, damit sie nicht auf fremde Hilfe angewiesen sind. Es stellte sich auch die Frage wo die zusätzliche Zeit zu platzieren ist, und allenfalls ob neue Schweissgeräte angeschafft werden müssen.

Wie hat der Verband die Bildungszentren unterstützt?
Wir haben beispielsweise eine Umfrage getätigt mit der Frage welche Schweissnähte die Lernenden in den Betrieben können müssen und in welchem Lehrjahr. Im Moment beschränkt sich der Bedarf auf ein bis zwei Nähte, sprich Kehlnaht oder allenfalls Stumpfnaht. Es galt die Rahmenbedingungen zu klären. Weiter wurden die Bildungszentren finanziell und organisatorisch umfangreich unterstützt.

War oder ist die Erhöhung der Anzahl der üK-Tage ein Thema?
Immer. Besonders im Hinblick auf die ordentliche Revision des Bildungsplans, die für 2017 ansteht. Und die Revision wird gross sein. Hier werden sicher auch Daten aus den Bildungszentren über die Schweisserprüfungen mit einfliessen. Das Resultat ist abzuwarten, und es ist noch offen, ob die Schweisserprüfung prüfungsrelevant wird. Eine Erhöhung der üK-Tage ist gut abzuwägen, da sie in der Verordnung geregelt sind und somit verbindlich sind.

Dann steht den Durchführungen von Schweisserprüfungen in Bildungszentren nichts mehr im Wege?
Genau nichts mehr. Die Bildungszentren können nun Gas geben. Ich finde es auch eine grosse Chance, in Bezug aufs Schweissen einen Schritt vorwärts zu tun, und sehe es nur als positiv an. So werden ab 2017 die Unternehmer grossflächig mit Lernenden mit Schweisserprüfung beliefert. Durch die Einführung der Schweisserprüfung machen sich die Metallbauer sicher bewusster ans Schweissen, und dadurch erhöht sich automatisch die Qualität und Beurteilung der Schweissarbeiten. Was letztendlich dem Handwerk und der Branche zugutekommt.

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