Botschafter für die berufliche Zukunft


14.04.22 - Am 23. März 2022 fand zum zweiten Mal eine Schulung für Metallbau-Botschafter statt.



Sie kamen aus allen Regionen der Schweiz, die 21 Teilnehmenden, die im Rahmen des Projekts «metall+du macht Schule» nach Olten zur Schulung angereist waren. Ab Mai 2022 werden sie als Botschafter der Branche vor Schulklassen stehen und Jugendlichen im Werkunterricht die Arbeit mit Metall näherbringen. Im Jahr 2020 als Pilotversuch gestartet und 2021 zum ersten Mal durchgeführt, gehört der Besuch von Botschaftern bei Schülerinnen und Schülern mittlerweile zum festen Bestandteil der Nachwuchsförderungskampagne «metall+du» von Metaltec Suisse. Diese trägt inzwischen Früchte: Die Metallbaubranche verzeichnete 2021 rund 15 Prozent mehr Lehreintritte gegenüber dem Vorjahr. «Das sind so viele wie seit 10 Jahren nicht mehr» sagte Patrick Fus, Leiter von Metaltec Suisse, zu Beginn der Veranstaltung und dankte allen Anwesenden für ihr Engagement.

Einbindung der Regionalverbände
Danach machte Thomas Achermann, Leiter der Arbeitsgruppe «metall+du», einen Überblick über die Massnahmen und Werbeaktivitäten, um Nachwuchs für die Berufe Metallbaukonstrukteur/in EFZ, Metallbauer/in EZF und Metallbaupraktiker/in EBA zu gewinnen. Dazu gehören Inserate in den Regionen, die Interaktion auf sozialen Medien wie Instagram und Facebook, die Bespielung der Websites von «metall+du» und Metaltec Suisse, Auftritte an Berufsmessen und neu die Botschafterbesuche in Schulklassen. «Wichtig ist, die Regionen einzubinden», sagte Thomas Achermann. Das heisst, in jedem Regionalverband sitzt eine Person im Vorstand, die für die Nachwuchsförderung zuständig ist. Zudem wird «metall+du» mit Themen wie Zukunftstag oder Ferienpass festes Traktandum an den Vorstandssitzungen sein. Und jeder Regionalverband rekrutiert seine Botschafter für die regionalen Ausseneinsätze.

Von der Vorbesprechung bis zur Nachbearbeitung
Patrick Burkhard, Metallbau-Botschafter der ersten Stunde, erläuterte die Ziele des Botschafter-Einsatzes: Oberstufenschülerinnen und -schülern das Arbeiten mit Metall näherbringen und aufzeigen, welche spannenden Berufswege es im Metallbau gibt. Vorgesehen sind drei bis sechs Doppellektionen. Der Botschafter besucht die Schüler jeweils im ersten Block, um das zu erarbeitende Werkstück vorzustellen und den Lehrer zu unterstützen. Gleichzeitig stellt der Botschafter die Berufe im Metallbau vor. Und er besucht die Schüler erneut im letzten Block. Dann bespricht er zusammen mit allen Teilnehmenden die fertigen Werkstücke und informiert nochmals über die Ausbildungsmöglichkeiten im Metallbau. Wenn gewünscht, vermittelt er Schnupperlehren für Interessierte. Zudem soll der Werklehrer für das Metallwerken sensibilisiert, ja, begeistert werden, indem der Botschafter den Kontakt zur Lehrerschaft und zur Schule pflegt.

Die Schulen müssen für das Projekt gewisse Voraussetzungen erfüllen. So muss ein Werkraum mit Werkbänken und Schraubstöcken vorhanden sein, dazu Schutzausrüstungen, die notwendigen Werkzeuge und Maschinen. An der Schulung erfuhren die zukünftigen Botschafter, was ihre genauen Aufgaben sind und wie sie dabei am besten vorgehen – von der Vorbesprechung mit dem Werklehrer, dem Organisieren und Abholen des benötigten Materials bis zum Abschluss und zur Nachbearbeitung ihres Einsatzes. Sie wissen nun, wo sie Mitbringsel wie T-Shirts, Geo-Dreiecke und Druck-Bleistifte sowie Metallbau-Boxen, Bausätze und Informationsunterlagen bestellen können. Ein Erfahrungsbericht des Pilotprojekts 2020 der Schule Baden zeigte den Anwesenden auf, was den Jugendlichen an der ersten Schulung besonders gefiel und was es zu verbessern gilt.

Wie die Generation Z tickt
Am Schluss der Botschafterschulung zeigte Gregor Loser, Referent von denkfit.ch, wie die Generation Z – das sind die zwischen 1995 und 2021 Geborenen und Lehrstellensuchenden von heute – mental unterwegs ist. Immer online, sucht diese Generation Geborgenheit und Sicherheit in der Familie. Gesundheit, Freiheit, Freundschaft und Gerechtigkeit sind wichtige Werte. Die Jugendlichen im Jahr 2022 sind am liebsten unverbindlich und entscheiden nicht gerne. Sie sind emotional wenig belastbar und stehen doch unter grossem Leistungsdruck. Arbeit muss Spass machen, und die Generation Z will sich wohl fühlen am Arbeitsplatz.

Mit dieser zweiten Botschafterschulung sind mittlerweile 38 Botschafter in der ganzen Schweiz für die Nachwuchsförderung in der Metallbaubranche unterwegs. Weitere werden folgen.

Nachwuchsförderungskampagne «metall+du» 
 

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