20.10.16 - Verschiedene Exponenten der Branche kamen am ersten «Steel Day» zum Schluss, dass digitales Bauen in der Schweiz bereits Realität ist, und die Zukunft stark prägen wird.
Um den kommenden Herausforderungen gewachsen zu sein, braucht es gut ausgebildete Fachkräfte und eine flexible Anpassung an den sich stets wandelnden Markt.
Architekten, Bauingenieure und weitere Exponenten der Stahl- und Metallbaubranche trafen sich in Rothrist zum ersten Steel Day. Dabei stellten sich Fachleute die Frage,welche Herausforderungen mit der Industrie 4.0 auf die Branche zukommen. Unter den Experten ist man sich einig, dass die Industrie 4.0 Chancen aber auch Risiken birgt.
Grosse Veränderungen in Sicht
Digitalisierung ist ein viel diskutiertes Thema in der Stahlbaubranche. Von einer digitalen Revolution zu sprechen, geht Artho Marquart, Präsident Metaltec Suisse, zu weit. Aber er sieht grosse Veränderungen auf die Branche zukommen: «Sollte sich ‹Industrie 4.0› so entwickeln wie absehbar, wird es in zehn Jahren keine Rolle mehr spielen wo produziert wird. Der direkte Lohnkostenanteil wird dann sehr klein sein und somit nur einen marginalen Anteil der Produkterzeugungskosten ausmachen. Wahrlich eine gewagte These.» Für die Experten ist ausserdem klar, dass sich die Berufsbilder in der Branche verändern werden. Es brauche gut ausgebildete Fachleute, die ein grosses digitales Wissen und Können mitbringen. Thomas Zimmermann, Leiter Metaltec Suisse, ist darum überzeugt, dass es sich auch in Zukunft noch lohnt Metallbauer zu lernen. «Wenn jemand einigermassen vif ist, steht ihm die Welt offen. Fachexperten sind wichtig, und die kommen von uns", er meint weiter: «Andere Arbeitsweisen und Arbeiten die wir heute noch nicht kennen, werden kommen.»
Der erste Steel Day
Der Steel Day unter der Leitung der Stahlpromotion Schweiz sowie des Stahlbau Zentrums Schweiz setzte erfolgreich auf verschiedene Referate und bot Fachleuten die geeignete Plattform für einen regen Austausch. Den Einstieg in die Fachtagung machten die Materialentscheider. Architekten zeigten anschliessend auf, wie ein Entwurf in ein digitales Modell überführt und von den Fachplanern genutzt und weiterentwickelt werden kann. Auch BIM (Building Information Modeling) war als zentrales Element Thema. Am Steel Day wurden ebenfalls praktische und kosteneffiziente Möglichkeiten der robotergesteuerten Produktion und Lagerhaltung aufgezeigt.
Patric Fischli-Boson, Direktor des Stahlbauzentrums Schweiz, ist ist über die fantastische Teilnehmerzahl von rund 200 Personen am ersten Steel Day erfreut: «Wir sind vom durchschlagenden Erfolg begeistert.»