Basislehrgang für Metallbaukonstrukteure: Geländer und Treppen


30.11.21 - Bereits haben die Lernenden des Basiskurses für Metallbaukonstrukteure im Bildungszentrum Aarberg (BZA) den zweiten Themenblock absolviert. Ein Bericht der Teilnehmer.



Nach rund dreiwöchigem Betriebsaufenthalt starteten die Metallbaukonstrukteure am 18. Oktober 2021 bereits zum zweiten Themenblock «Geländer und Treppen». Zwischen den beiden Blöcken konnten die Konstrukteure erste Erfahrungen in ihrem Lehrbetrieb machen und positives Feedback ihrer Ausbildner entgegennehmen. Mit entsprechenden Erwartungen und Wissenshunger ging es auch gleich ans Werk. Die Motivation war sehr gut und so konnte entsprechend zielstrebig gearbeitet werden. Die Gruppendynamik war sehr angenehm, was zu entsprechenden Resultaten führte. In den folgenden Zeilen schildern die Lernenden, wie sie den Themenblock 2 aufgenommen haben und was ihnen wichtig war.

Text und Bild: Gruppenarbeit der Lernenden.

Geländer bauen heisst, Normen und Richtlinien kennen
In der ersten Woche waren wir mit der Norm SIA358, den Richtlinien und Merkblättern von Suva und Metaltec Suisse beschäftigt. Viel trockene Materie, die uns aber mit verschiedenen Hilfsmitteln bildlich verständlich gemacht wurde. Gegen Ende der ersten Woche starteten wir dann unseren ersten kleinen Zeichnungsauftrag – es galt, ein gerades Geländer zu zeichnen. Ausserdem schauten wir uns die Oberflächenbehandlungen an, beispielsweise Pulverbeschichten, Feuerverzinken und Einbrennlackieren. Ein Referat von Daniel Gouvernon über die Statik zeigte uns auf, welche Kräfte an einem Geländer wirken. Wir stellten fest, dass ein Geländer, das um die Ecke läuft, viel stabiler ist als ein gerades Geländer. Die Normen über die Höhen der Geländer waren auch beim Konstruieren von grosser Bedeutung. In der zweiten Woche hiess es dann, immer wieder neue Inhaltsstoffe zu erhalten und mittels Zeichnungsaufträgen zu verarbeiten. Auch die Thematik der Materialisierung war sehr interessant. Geländerfüllungen aus Blech, Glas und sogar aus Holz sind machbar. Kombinationen im Geländerbau sind daher sehr spannend und bieten viel Spielraum im Bereich des Designs. Zwischen den Arbeiten lösten wir mehrere Kurztests über das neu erlangte Wissen. 

Treppenbau: Es gibt viel zu berechnen
In der dritten Woche schlossen wir den Geländerbau ab und konzentrierten uns auf das zweite Thema, den Treppenbau. Ein komplexes Thema, das mit vielen Skizzen und Berechnungen an uns herangetragen wurde. Auch hier lösten wir Kurztests, konstruierten Treppen und erfuhren viel Wissenswertes. Die Dozenten George Burkhard und Daniel Gouvernon konnten dabei mit ihrer langjährigen Erfahrung aus dem Vollen schöpfen und mit vielen Beispielen aufwarten. Zwei Referate waren besonders spannend, da es um Produkte ging, die nicht jeden Tag verwendet werden: ortsfeste Leitern und glasfaserverstärkte Konstruktionen. Einmal mehr begleitete uns das Skript durch den Unterricht. Mittels Zeichnungsaufträgen konnten die Inhalte angewendet und vertieft werden. Die entsprechenden Vorgaben aus den Normen, Richtlinien und Merkblättern sollten unsere Aufgaben erleichtern … taten sie dies auch wirklich? Der Einstieg war gespickt mit vielen Definitionen der einzelnen Treppenelemente. Antritt, Wangen, Treppenauge, Treppenlaufbreite waren da noch die einfachen Punkte. Sobald es aber um das Berechnen und s-Mass oder dergleichen ging, mussten wir doch das Flipchart mit den Definitionen zur Hilfe nehmen. Bei den a- und s-Massen geht es um die Steighöhe und um das Auftrittsmass. Mit diesen Massen und mithilfe einer Formel kann man nun eine Treppe berechnen. Im Zusammenhang mit dieser Formel schauten wir uns auch verschiedene Materialien an, die für Treppen verwendet werden können. Im Bereich der Wangen kommen Materialien wie Beton, Stahl oder Holz zum Einsatz. Bei den Stufen haben wir festgestellt, dass neben einzelnen Materialien auch Kombinationen wie Stahlauflager und Holztritte möglich sind. Die Referate zeigten uns, welch vielfältige Möglichkeiten es beim Gestalten von Treppen gibt. Wir behandelten auch kurz die Gruppe der GFK-Elemente. Unglaublich, dass dies funktioniert.

Auf Entdeckungsreise ums BZA
Auch im zweiten Themenblock galt es, einzelne Projektarbeiten zu bewerkstelligen. Das Dozententeam liess uns dabei freie Hand, stand uns aber bei Bedarf zur Seite. Damit wir die verschiedenen Geländer und Treppenarten besichtigen konnten, entdeckten wir mit Doppel- und Rollmeter in den Taschen die nähere Umgebung ausserhalb des Bildungszentrums Aar- berg. Wir stellten fest, dass ältere Bauteile den heutigen Normen nicht mehr entsprechen. Einige Objekte führten zu angeregten Diskussionen, die uns wiederum einige Punkte verständlich machten. Über die behandelten Inhaltsblöcke erstellten wir einen Kurzfilm.

Bis bald – und danke!
Wir freuen uns auf den nächsten lehrreichen Themenblock, wo es um Fenster und Türen ge- hen wird. Zusätzlich hat unser Dozententeam bereits verraten, dass wir die Swissbau in Basel besuchen werden. Cool, wir freuen uns! Ben Engelke, Dominic Gfeller, Cnekan Ravikumar und Nils Schinkopf bedanken sich bei den Dozenten und wünschen frohe Festtage und einen guten Start ins neue Jahr.

Kurzinterview
Zwei Fragen an die Lernenden über den Themenblock 02:

Wie hast du die letzten Wochen erlebt? 
Ben: «Die letzten Wochen des Basiskurses waren etwas anstrengend, aber sehr lehrreich.»
Dominic: «Die letzten Wochen wurden immer anstrengender und schwieriger.»
Cnekan: «Von den letzten Wochen kann ich sicher sehr viel mitnehmen und im Betrieb in die Praxis umsetzen.»
Nils: «Manchmal ein wenig stressig, aber auch sehr lehrreich und spannend.».

Was war für dich schwierig / was forderte dich heraus?
Ben: «Wann, wo und wie es Sinn macht, die CAD-Zeichenblöcke zu verwenden, dies machte mir noch Schwierigkeiten und das will ich verbessern.»
Dominic: «Die Zeitvorgaben für die Projektarbeiten waren für uns sehr schwer einzuhalten, jedoch konnten wir uns alle verbessern.»
Cnekan: «Generell gab es für mich keine grossen Schwierigkeiten, da die Aufträge klar und verständlich formuliert waren.»
Nils: «Terminplanung der einzelnen Projekte.»

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